Die Zeit der saisonalen Grippe steht bevor. Ein guter Moment also, um eine Grippeimpfung ins Auge zu fassen.
Kopfweh, Schnupfen, Husten, Gliederschmerzen, Fieber. Die meisten Menschen haben in ihrem Leben schon mit einer Erkältung zu kämpfen gehabt. Die echte Grippe – auch saisonale Grippe genannt – kennen jedoch zum Glück nur wenige. Dabei handelt es sich um eine hoch ansteckende, durch Influenzaviren hervorgerufene Erkrankung. Gefährlich ist die Grippe deshalb, weil sie das Immunsystem massiv schwächt. Aus diesem Grund kann sich der Körper weniger gut gegen Eindringlinge verteidigen, weshalb bei Betroffenen oft eine sogenannte Sekundärinfektion mit Bakterien beobachtet wird, die sich rasch ausbreiten kann. Die Folge davon können beispielsweise eine akute Bronchitis oder eine Stirnhöhlenentzündung sein, aber auch eine Lungenentzündung oder eine Herzmuskelentzündung. Komplikationen, die in manchen Fällen einen Spitalaufenthalt notwendig machen.
Vor diesem Hintergrund lohnt es sich, über eine Grippeimpfung nachzudenken. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt diese für folgende Personengruppen:
- Über 65-Jährige
- Schwangere Frauen und Frauen, die in den letzten vier Wochen entbunden haben
- Frühgeborene (vor der 33. Schwangerschaftswoche oder mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1'500 Gramm zur Welt gekommen) ab dem Alter von sechs Monaten für die ersten zwei Winter nach der Geburt
- Menschen (ab dem Alter von sechs Monaten) mit chronischen Erkrankungen
- Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen
- Medizinal- und Pflegefachpersonen
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kinderkrippen, Tagesstätten sowie Alters- und Pflegeheimen
- Personen, die privat regelmässigen Kontakt mit Menschen aus diesen Personengruppen haben
Bis das Immunsystem den vollen Impfschutz aufgebaut hat, dauert es zwei bis drei Wochen. Darum sollte man sich bereits vor Beginn der Grippesaison impfen lassen – am besten zwischen Mitte Oktober und Mitte Dezember.
Alle Jahre wieder!
Die Grippeimpfung muss jährlich wiederholt werden. Dies, weil sich die Viren der saisonalen Grippe von Jahr zu Jahr verändern. Eine Expertenkommission der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt jeweils im Frühling ab, welche Grippeviren im darauffolgenden Winter wahrscheinlich zirkulieren werden. Auf dieser Basis werden dann entsprechende Impfstoffe produziert. Für die Saison 2020/21 enthalten die Impfstoffe jeweils Antigene von zwei Influenza-A-Viren sowie von ein bis zwei Influenza-B-Viren. Wichtig: Die Grippeimpfung wirkt nicht gegen andere Erreger wie zum Beispiel Noro- oder Herpesviren. Gelegentlich kann es nach der Impfung zu Nebenwirkungen kommen. Am häufigsten sind eine Rötung oder leichte Schmerzen an der Injektionsstelle. Möglich sind aber auch erhöhte Temperatur, Muskelschmerzen oder leichtes Unwohlsein. Diese Symptome sind allerdings eher selten und verschwinden nach ein paar Tagen wieder.
Warum die Impfung nicht immer schützt
Manchmal erkrankt jemand trotz Impfung an der Grippe. In der Regel fallen dann aber die Symptome weniger heftig aus und zudem ist das Risiko für Komplikationen kleiner. Der Grund für diese Krankheitsfälle liegt entweder in der Tatsache, dass das Immunsystem keinen vollständigen Impfschutz aufgebaut hat oder dass die für den Impfstoff gewählten Antigene sich nicht vollkommen mit den tatsächlich im Umlauf befindlichen Grippeviren decken.
Impfapotheke finden
Erfahren Sie hier, in welcher Apotheke in Ihrer Nähe Sie sich gegen die saisonale Grippe impfen lassen können.
Dr. Stephen Jenkinson
Apotheker und Betriebsleiter einer Apotheke in Münsingen
Wie läuft das Impfen in der Apotheke ab?
Kurz bevor die Kundin oder der Kunde eintrifft, desinfiziert die Apothekerin oder der Apotheker im Beratungsraum die Flächen und stellt das Material für die Impfung bereit. Ist die zu impfende Person angekommen, wird der offizielle Fragebogen gemeinsam ausgefüllt. Mit dessen Hilfe prüft man, ob eine Impfung durchgeführt werden kann. Bekannte Allergien auf Bestandteile der Impfung oder die Einnahme gewisser Medikamente sind Ausschlusskriterien für eine Impfung in der Apotheke. Danach beantworten wir noch offene Fragen und die Kundin oder der Kunde gibt das schriftliche Einverständnis. Anschliessend erfolgt die Impfung. Zum Schluss wird die Impfung ins Impfbüchlein eingetragen, sei es in elektronischer oder in Papierform.
Braucht es eine Voranmeldung?
Das ist bei den Standorten unterschiedlich. Um sicherzugehen, dass der Impftermin stattfinden kann, und um allfällige Wartezeiten zu vermeiden, ist ein kurzer Anruf sicher klug. In unserer Apotheke ist in der Regel an jedem Wochentag ein Apotheker oder eine Apothekerin anwesend, welcher oder welche die Impfung vornehmen kann. Daher ist bei uns eine Voranmeldung für die Grippeimpfung nicht erforderlich.
Wie viel Zeit muss jemand für den Impftermin einrechnen?
Üblicherweise nimmt das Ganze ungefähr 15 bis 20 Minuten in Anspruch.