Der Harntrakt ist insbesondere bei der Frau eine sensible Zone. Sobald Beschwerden auftreten oder erstmals unwillkürlich ein paar Tropfen Harn abgehen, sollten Frauen darum gezielt und schnell reagieren und Beratung in Anspruch nehmen.
Blasenentzündung und Blasenschwäche
Vor allem bei jüngeren Frauen kommt es leicht zu Blasenentzündungen: Beim Wasserlassen brennt es und meist setzen krampfartige Schmerzen ein. Es gehen nur wenig Tropfen Urin ab, welche einen unangenehmen Drang verursachen, sodass die Frau immer wieder zur Toilette eilen muss.
Blasentee, beispielsweise mit Goldrutenkraut, Bärentrauben- und Birkenblättern, spagyrische Mischungen, Schüssler-Salze oder homöopathische Mittel sind jetzt nützlich. Weiter sind Präparate zur Stärkung des Immunsystems oder der Vaginalflora zu erwähnen - sie wirken nicht nur momentan, sondern bauen die Abwehrkräfte auf. In diesen Bereich gehören auch Produkte auf Preiselbeeren-Basis. Ihre Wirkstoffe, vor allem der hohe Gehalt an Tannin, gehen gegen die Entzündung der Schleimhäute der Harnwege vor und hemmen die Ansiedlung von Bakterien.
Ursachen von Blasenbeschwerden
Blasenbeschwerden können verschiedenste Ursachen haben. Ein wichtiger Punkt betrifft bei Frauen die Hygiene im Intimbereich. Nach der Stuhlentleerung soll die Enddarmzone von vorn nach hinten gereinigt werden. Ein alter, aber bewährter Tipp ist auch, dass vor und nach dem Geschlechtsverkehr die Blase entleert werden sollte. Schwächelt die Blase, ist zudem Selbstkontrolle angezeigt. Sollte man die Unterwäsche häufiger wechseln oder ein milderes Waschmittel verwenden? Ist man mit genügend Flüssigkeit, aber auch mit Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt? Was könnte die Blasenentzündung herbeigeführt haben? Diese Art von «Ursachenforschung» ist nützlich fürs Beratungsgespräch in der Drogerie oder Apotheke.
Harninkontinenz
Ein weiteres Problem, das viele Frauen kennen, ist Blasenschwäche. Die wenigsten sprechen darüber, der unwillkürliche Abgang von Urin ist ihnen peinlich. Vor allem junge Frauen können sogar erschrecken, wenn erstmals ein paar Tropfen Harn abgehen. Blasenschwäche kommt aber viel häufiger vor, als allgemein angenommen wird.
Fast jede vierte Frau ist irgendwann in ihrem Leben davon betroffen, das Alter spielt in diesem Fall eine nebensächliche Rolle. Meist liegt eine Belastungs- oder Stressinkontinenz vor, beim Husten, Niesen, Lachen oder während sportlicher Aktivitäten lösen sich kleine Harnmengen. Eine zweite, wichtige Form ist die sogenannte Dranginkontinenz, bei der die Betroffenen immer wieder die Toilette aufsuchen müssen, weil der Harn nicht mehr willkürlich zurückgehalten werden kann.
Angenommen also, bei heftigem Niesen sondert Ihre Blase ein paar wenige Tröpfchen ab: Das ist noch kein Drama, aber es ist auch nicht einfach egal. Keinesfalls sollten Sie die Trinkmenge reduzieren, denn durch stärker konzentrierten Urin wird die Blase gereizt. Die unangenehme Erfahrung könnte aber ein Grund sein, das Rauchen aufzugeben. Zwar verursacht Rauchen keine Blasenschwäche, doch der Raucherhusten kann Auslöser sein, dass Sie ein paar Tropfen Harn verlieren.
Was tun gegen Blasenschwäche?
Ein geflügeltes Wort heisst: «Wehret den Anfängen.» Und tatsächlich gibt es Möglichkeiten, die Sie unbedingt nutzen sollten. Einmal ist Beckenboden- und Blasentraining angesagt. Bei leichter Blasenschwäche können damit bis zu 70 Prozent der Betroffenen die Kontrolle über die Blase nachweislich verbessern. Anleitungen zum Beckenboden- und Blasentraining finden Sie unter anderen unter www.tena.ch. Ausserdem sollten Sie sich in Ihrer Drogerie oder Apotheke über geeignete Mittel aus der Pflanzenheilkunde, der Homöopathie oder der Spagyrik erkundigen. Man wird Sie fachgerecht und diskret beraten.
Auch sollten Sie sich den Kauf von Inkontinenz-Einlagen überlegen. Davon gibt es ein breites Sortiment - manche sind genauso diskret wie herkömmliche Slip-Einlagen. Spezielle Einlagen sollten Sie sich deshalb leisten, weil diese Produkte unangenehme Gerüche verhindern und mehr Flüssigkeit aufnehmen und sehr schnell binden können. Damit halten sie deutlich trockener als Damenbinden und Ihre Wäsche bleibt geschützt. Je eher Sie sich also um geeignete Hilfs- oder Heilmittel und um ein stärkendes Blasen- und Beckenbodentraining bemühen, desto weniger wird die Inkontinenz für Sie zum Problem.