Die Natur hält oft die besten Wirkstoffe bereit. Natürliche Substanzen wie Fette oder Öle sorgen mit ihren Eigenschaften für eine pflegende, beruhigende oder entzündungshemmende Wirkung.
Lavendel
Die in den Lavendelblüten enthaltenen ätherischen Öle haben eine zellerneuernde, antivirale, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Sie eignen sich daher gut zur Behandlung von Verbrennungen, Verletzungen und Insektenstichen, aber auch von entzündlicher und unreiner Haut. Priska Bögli, dipl. Drogistin HF und Betriebsleiterin, erklärt: «Lavendelöl kann praktisch als ätherisches Öl auch pur verwendet werden, weil es in der Regel gut verträglich ist.»
Teebaum
Teebaumöl wird aus den Blättern des australischen Teebaums gewonnen. Die Aborigines in Australien versorgen ihre Wunden schon seit Generationen mit einem Sud aus Teebaumblättern. Dank seiner antibakteriellen, antiviralen und pilzabtötenden Wirkung ist das Einsatzgebiet von Teebaumöl sehr breit. So ist es ein wertvolles Hilfsmittel bei entzündlichen Hautproblemen wie Pickeln oder Akne. «Man kann es entweder gezielt auf betroffene Hautstellen geben oder man mischt ein bis zwei Tropfen des Öls in die Gesichtspflege», erklärt die Expertin. Es ist auch ein bewährtes Mittel zur Bekämpfung von Nagel- und Fusspilz. Auch schmerzhafte Aphten und andere Verletzungen im Mund- und Rachenbereich können mit dem Allrounder effektiv und schnell behandelt werden.
Rose
Rosenöl verdankt seinen fruchtigen, betörenden Duft und seine zahlreichen kosmetischen Eigenschaften über 360 Inhaltsstoffen. Besonders gut eignet sich das Öl für die Hautpflege, da es von allen Hauttypen – auch empfindlichen – vertragen wird. «In der Gesichtspflege wirkt das Rosenöl stärkend und beruhigend», sagt Priska Bögli. «Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antiseptischen Eigenschaften eignet es sich besonders für Hauttypen, die zu Juckreiz oder Akne neigen.» Neben reinem Rosenöl gibt es auch Gesichtspflege- und Reinigungsprodukte, die Rosenöl enthalten. Anstelle von Rosenöl kann auch Rosenwasser verwendet werden, zum Beispiel in Form von Tonics oder Gesichtssprays.
Bitterorange
Aus den Blüten des Bitterorangenbaums wird ein Öl gewonnen, das Neroliöl genannt wird (siehe Box). Es gilt als eines der kostbarsten ätherischen Öle und besitzt antibakterielle, antivirale, fiebersenkende und beruhigende Eigenschaften. In der Aromatherapie ist es besonders für seine stimmungsaufhellende und stressreduzierende Wirkung bekannt. Auf die Haut hat das Orangenblütenöl ebenfalls eine positive Wirkung: «Neroli hat zellerneuernde und hautverjüngende Eigenschaften, weshalb es in der Naturkosmetik besonders in Produkten für die reife und trockene Haut eingesetzt wird», ergänzt die Drogistin. Aber auch zur Behandlung von Schwangerschafts- und Dehnungsstreifen komme es in Form von Cremen und Ölen zur Anwendung.
Kamillen- und Thymianblüten
Bei Akne oder Hautunreinheiten tun Gesichtsdampfbäder mit Kamillenblüten oder Thymiankraut gute Dienste. Die in den Blüten enthaltenen ätherischen Öle wirken entzündungshemmend, leicht desinfizierend und beruhigend. Daher eignen sie sich besonders gut für die Haut, die zu Rötungen neigt. «Durch den Dampf öffnen sich die Poren und die Wirkstoffe können besser eindringen. Für Gesichtsdampfbäder nimmt man am besten frische oder getrocknete Blüten», empfiehlt Drogistin Priska Bögli.
Eine italienische Legende
Neroliöl stammt ursprünglich aus Sizilien. Der Name leitet sich von einer alten Legende ab. Demnach verdanken die Essenzen der Pomeranze – wie die Bitterorange auch genannt wird – ihren Namen der sizilianischen Prinzessin von Nerola, Herzogin Flavia Orsini. Diese soll angeblich so betört vom lieblichen, blumig-süssen Duft gewesen sein, dass sie sich und ihre Kleider regelmässig damit parfümierte und dem Öl so seinen Namen verlieh. Aber auch andere Persönlichkeiten der Weltgeschichte wie Napoleon konnten sich dem betörenden Duft offenbar nicht entziehen.