Kopfschmerzen

Ratgeber / Gesundheit

Spannungskopfschmerzen: Druck im Kopf

23.10.2025 / von 

Wenn sich Nacken und Schultern verkrampfen, drückt und pocht es oft im Kopf – Spannungskopfschmerzen sind die häufigste Form von Kopfschmerz. Lesen Sie, wie Betroffene Erleichterung finden.

Dieser dumpfe Druck im Kopf! Als würde der Schädel im Schraubstock festgehalten. So beschreiben viele Betroffene den typischen Spannungskopfschmerz. Das gleichmässige Ziehen breitet sich beidseitig über Stirn, Schläfen und Hinterkopf aus. Manchmal fühlt es sich an wie ein zu eng geschnürter Verband, der nicht lockerlässt.

Spannungskopfschmerzen gehören zu den häufigsten Kopfschmerzarten. In der Schweiz leiden laut Schätzungen rund 25 Prozent der Bevölkerung gelegentlich an dieser Form. Frauen und Männer sind etwa gleich oft betroffen – anders als bei der Migräne, die häufiger bei Frauen auftritt. Typisch für den Spannungskopfschmerz ist, dass die Intensität von leicht bis mässig reicht. Wie lange der Druck im Kopf anhält, ist individuell und dauert von einer Stunde bis zu mehreren Tagen. Die internationale Kopfschmerzgesellschaft unterscheidet dabei zwischen sporadischem Schmerz (weniger als 12 Tage im Jahr), häufigem episodischem Schmerz (1 bis 14 Tage im Monat) und chronischen Beschwerden (mehr als 15 Tage im Monat).

Warum tut der Kopf weh?

Woher kommt dieser anhaltende quälende Druck im Kopf eigentlich? Der Name verrät schon einiges: «Oft sind die Nacken- oder Schultermuskeln verspannt und verhärtet», sagt Michael Heiniger, dipl. Drogist HF und Co-Betriebsleiter. «Zum Kopfweh und zu einer verspannten Nackenmuskulatur können eine Reihe körperlicher und psychischer Faktoren beitragen.» Dazu zählen etwa Flüssigkeitsmangel oder das Auslassen von Mahlzeiten. Eine wichtige Rolle kann eine schlechte Körperhaltung spielen – etwa wenn wir stundenlang vor dem Computer sitzen, auf einer schlechten Matratze oder einem ungemütlichen Kopfkissen schlafen. Auch Stress und emotionale Belastungen können dazu beitragen. «In Stresssituationen und unter Druck überträgt sich die Anspannung häufig auf den Körper, die Muskeln», erklärt der Experte. «Auch bei Angstzuständen verkrampft man sich. Diese Verspannung kombiniert mit einer schlechten Haltung kann Schmerzen auslösen.»

Spannungskopfschmerzen oder Migräne?

  • Spannungskopfschmerzen sind oft dumpf und drückend, meist beidseitig. Die Beschwerden sind leicht bis mässig, halten an und werden durch körperliche Aktivität nicht verstärkt. Meist sind die Nacken- und Schultermuskeln verspannt.
  • Migräne zeigt sich als pulsierender oder pochender Schmerz an Schläfe, Stirn oder auf einer Kopfseite. Die Beschwerden sind mittelstark bis stark. Oft kommen Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schwindel, Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit hinzu.

Einsatz von Schmerzmittel

Ist der Kopfschmerz unangenehm und stark, greifen Betroffene oft zu rezeptfreien Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen. Doch der Drogist warnt: «Man sollte sich nicht öfter als zehn Mal im Monat mit Schmerzmitteln selbst behandeln. Sonst kann es zu einer Schmerzspirale kommen, bei der die Medikamente selbst Kopfweh auslösen.»

Unterstützung aus der Natur

Auch die Natur bietet Hilfe gegen Spannungskopfschmerzen – zum Beispiel mit spagyrischen Mischungen oder ätherischen Ölen. «Wir machen gute Erfahrungen mit ätherischen Ölen, zum Beispiel in Form eines Rollers. Diesen kann man mit wenig Druck an den Schläfen oder im Nacken anwenden», sagt Michael Heiniger. Beliebt sind vor allem Lavendel und Pfefferminze. «Minze hat einen kühlenden Effekt und wirkt leicht schmerzstillend. Lavendel hingegen besitzt eine nervenstärkende, entspannende Wirkung», ergänzt der Experte.

Kopfschmerzen vorbeugen und entspannen

Um den Kopf erst gar nicht in den Schraubstock geraten zu lassen, können verschiedene Massnahmen helfen:

  • Ausdauersport wie Nordic Walking, Schwimmen oder Radfahren lockert die Muskulatur und baut Stress ab. Auch ein täglicher halbstündiger Spaziergang an der frischen Luft hilft, den Kopf buchstäblich durchzulüften.
  • Physiotherapie, Akupunktur und medizinische Massagen können Verspannungen lösen.
  • Entspannungstechniken wie etwa progressive Muskelentspannung können die innere Anspannung reduzieren.
  • Gesunder Schlaf, ausreichend Flüssigkeit und ausgewogene Ernährung unterstützen den Körper.
  • Bewusste Bildschirm-Pausen entspannen Augen und Geist.
  • Empfehlenswerte Übung gegen Nackenverspannungen: mit der linken Hand über den Kopf ans rechte Ohr greifen, das Kinn zum Kehlkopf neigen und den Kopf langsam nach links ziehen, etwa eine Minute halten. Dann die Seite wechseln. Ein regelmässiges Dehnen des Nackens erhöht die Flexibilität der Nackenmuskulatur und verbessert die Bewegungsfreiheit.

Wer auf seinen Körper hört und den Muskeln und dem Geist Gutes tut, kann den Kopf wieder freibekommen – von Druck, Schmerz und der Anspannung.

  • Mit ätherischen Ölen in einem Roller massiert man Schläfen, Stirn und Nacken mit leichtem Druck.
  • Ein Spagyrikspray mit Lavendel, krampflösender Pestwurz und muskelentspannendem, angstlösendem Piper methysticum (Kava-Kava) ist wirksam, nebenwirkungsfrei und praktisch in der Anwendung.
  • Hochwertige Magnesiumpräparate können helfen, Verspannungen vorzubeugen. Magnesium gilt als krampflösend und unterstützend bei Stress.
  • In der Drogerie oder Apotheke sind verschiedene Arzneimittel erhältlich, die auf der Nacken- und Schulterpartie aufgetragen und sanft einmassiert werden können. Sie wirken wärmend und können Beschwerden lindern. Lassen Sie sich beraten.