Pigmentflecken

Ratgeber / Schönheit

Pigmentflecken

25.04.2022 / von 

Während Sommersprossen als herzig empfunden werden, stören sich viele an Pigmentflecken im Gesicht. Lesen Sie, warum die Verfärbungen entstehen, wie man ihnen vorbeugt und wie man sie abdecken bzw. minimieren kann.

Pigmentflecken sind flache, hellbraune bis sehr dunkle Verfärbungen verschiedener Form und Grösse. Die Hyperpigmentation entsteht durch eine Überproduktion von Melanin, dem Pigment, das der Haut, dem Haar und den Augen die Farbe verleiht. Diese Überproduktion hat unterschiedliche Ursachen: Schwankungen des Hormonspiegels bei einer Schwangerschaft, in der Menopause oder bei Einnahme hormoneller Verhütungsmittel. Auch Autoimmunerkrankungen, Stoffwechselstörungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente wie Antibiotika, Chemotherapeutika und Johanniskraut, welche die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen, können Verfärbungen hervorrufen. Die häufigste Ursache für Pigmentverschiebungen sind allerdings die UV-Strahlen des Sonnenlichts, weshalb die Haut vor allem dort fleckig wird, wo sie häufig der Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Eine Creme, die vor UV-A- und UV-B-Strahlung schützt und optimalerweise noch Antioxidantien enthält, bietet Schutz und Prophylaxe. Wichtig: beim Eincremen Hals, Dekolleté und Handoberflächen nicht vergessen.

Weg mit dem Pigmentfleck

Ein Concealer hilft nicht nur gegen unschöne Schatten unter den Augen, sondern kaschiert auch Flecken im Gesicht, weil er stärker pigmentiert ist als eine Foundation. Ebenso hilfreich sind spezielle Abdeckstifte gegen Pigmentflecken, die dank einer besonderen Färbung die dunklere Farbe des Flecks neutralisieren. Ist die Hyperpigmentierung bereits stark ausgeprägt, ist ein Camouflage Make-up mit ausserordentlich vielen Farbpigmenten empfehlenswert. Das hoch deckende Make-up, das selbst Tätowierungen verschwinden lässt, wird auf die betroffene Stelle aufgetupft, gut verblendet und anschliessend mit Puder fixiert. Auch beim Sport oder im Wasser hält die «Tarnung» verlässlich.

Ein Fall für den Dermatologen

Normale Pigmentstörungen sind aus medizinischer Sicht zwar unbedenklich, aber die äusserliche Erscheinung kann als ästhetisch störend empfunden werden. Doch abgesehen von der Optik: Grundsätzlich ist ein Vorsorgecheck in Form eines Hautkrebs-Screenings beim Hautarzt alle zwei Jahre sinnvoll. Der Besuch beim Dermatologen ist auch dann ratsam, wenn der Pigmentfleck juckt oder blutet, asymmetrisch, unregelmässig umrandet und gefärbt ist oder einen Durchmesser von mehr als zwei Millimetern hat.

Behandlungen für einen ebenmässigen Teint

Sind die Pigmentflecken rein kosmetischer Natur, kann zum Beispiel eine Laserbehandlung Erfolge zeigen. Dabei werden die Pigmentcluster durch das Licht zertrümmert und von den Immunzellen entsorgt. Ebenso kann Microneedling eine vielversprechende Therapie sein. Dabei wird die Haut mit feinsten Nadeln behandelt, um bestimmte Hautrezeptoren zur Wundheilung zu animieren. Da die Haut während der Behandlung besonders aufnahmefähig ist, werden Substanzen eingeschleust, welche die Flecken aufhellen. Häufig wird auch ein chemisches Peeling empfohlen, das die oberste Hautschicht von verhornten Zellen befreit, die Neubildung der Hautzellen anregt und den Teint gleich- und ebenmässiger erscheinen lässt.

Einige dieser Behandlungen werden oft als Kur empfohlen, bei der mehrere Sitzungen in Abständen von einigen Wochen notwendig sind. Die Methoden sind zwar effektiv, allerdings auch relativ kostspielig und verhältnismässig invasiv. Deshalb: Vorsorgen und Pflegen ist besser als Heilen. Und gute Pflegeprodukte sowie eine gesunde Ernährung tragen viel zu einem ebenmässigen Teint bei.

Schutz von innen

Damit die Haut gesund, geschmeidig und eben-mässig bleibt, bieten ihr Antioxidantien dazu eine starke Unterstützung. Astaxanthin beispielsweise ist ein starkes Antioxidans, das freie Radikale – also zellschädigende Strukturen – reduziert und so die Hautzellen vor schädigenden Einflüssen schützt. Es wird aus Algen gewonnen und ist in Form von Kapseln erhältlich. Durch die antioxidative Wirkung ist Astaxanthin auch in Kosmetikprodukten vorhanden und reduziert die Folgen übermässiger UV-Strahlung. Des Weiteren kom-men Antioxidantien in Obst, Gemüse und Nüssen vor. Hier handelt es sich um Vitamin C und E, Selen, Mangan, Zink, Betacarotin oder OPC.

Tipp: Antioxidantien befinden sich in oder direkt unter der Schale. Je nach Frucht oder Gemüse die Schale also unbedingt mitessen.

Nicole Zuberbühler
Pigmentflecken können mit einem täglichen Sonnenschutz vorgebeugt werden.

Nicole Zuberbühler

Dipl. Drogistin HF und Betriebsleiterin

Was raten Sie Kundinnen und Kunden, die über Pigmentflecken klagen?

Handelt es sich um ein ästhetisches Problem, helfen Pflegeprodukte mit aufhellenden Inhaltsstoffen wie Vitamin C, Vitamin-A-Säure, Niacinamid, Thiamidol oder Glykolsäure. Um Erfolge zu erzielen, sollten die Wirkstoffe in Form eines Serums und einer Creme morgens und abends auf die Haut aufgetragen werden.

Wie beugt man Pigmentflecken am besten vor?

Mit einem Sonnenschutzfaktor, der täglich, auch im Winter, aufgetragen wird. Denn die UV-Strahlen regen die Hautzellen zur Melaninproduktion an. Nicht jede Form von Pigmentstörung kann man jedoch so aufhalten. Eine Hyperpigmentierung kann auch genetische oder altersbedingte Ursachen haben.

Welche Mittel aus der Naturheilkunde gibt es, die gegen Pigmentflecken helfen?

Zellschützende Mittel, die man auch zur Erhaltung einer schönen Haut einsetzt. Das sind Nahrungsergänzungsmittel mit Biotin, Zink, Betacarotin, Calcium oder Astaxanthin.

Lassen sich Pigmentflecken durch die richtige Pflege entfernen?

Optisch auf jeden Fall. Die meisten kosmetischen Wirkstoffe sind so konzipiert, dass sie die Pigmentansammlung in der Tiefe der Haut auflösen. Kosmetik und Nahrungsergänzungsmittel werden idealerweise drei bis sechs Monate verwendet.