Die Wallwurz mit ihren glockenförmigen Blüten ist weit verbreitet und wächst bevorzugt in feuchten Gebieten. Als Naturheilpflanze wird sie gerne bei Muskel- und Gelenkbeschwerden eingesetzt.
Schon der Name verrät uns, welche Stärken die Wallwurz (bot. Symphytum officinalis) hat. «Symphytum» leitet sich vom griechischen Wort «symphytos» (zusammengewachsen, geheilt) ab. Der deutsche Name «Beinwell» hat dieselbe Bedeutung. «Bein» ist ein altes Wort für «Knochen» («Gebeine»). Die Silbe «well» geht zurück auf das Verb «wallen», das ebenfalls für «zusammenwachsen» steht.
Die Blattgestaltung der Wallwurz ist besonders: Die Blattpaare laufen am Stielansatz zusammen und sind derart mit dem Stängel verwachsen, dass sie sich kaum abreissen lassen. Normalerweise hat ein Blatt eine Fläche mit einem Stiel, der aus einem Zweig herauswächst. Bei der Wallwurz ist das anders. Sie will Auseinandergeratenes wieder verbinden und zeigt auf diese Weise die Kraft, mit der sie Knochen und Gewebeverletzungen wieder zusammenzufügen vermag. Auch die Blüten verfolgen diese Gestik. Statt sich der Sonne zuzuwenden, neigen sie sich abwärts zu den Wurzeln. Die Wallwurz weist eine weitere Seltenheit aus der Pflanzenwelt auf: Abgeschnittene Wurzelteile wachsen im Boden wieder zusammen. Dadurch besitzt sie die bemerkenswerte Kraft, Getrenntes, Gelockertes oder aus der Form Geratenes wieder zu einer Einheit werden zu lassen.
Wallwurz in Homöopathie und Spagyrik
Die Pflanzenheilkunde spricht der Wallwurz eine grosse Bedeutung in der Homöopathie und in der Spagyrik zu. Ihre Essenzen können entzündungshemmend sowie schmerzlindernd wirken und eine gute Narbenbildung ermöglichen. Äusserlich werden Umschläge oder Einreibungen aus dem Extrakt des Wurzelstocks bei schlecht heilenden Wunden, der Nachbehandlung von Knochenbrüchen, Quetschungen, bei Sehnenscheidenentzündungen oder Drüsenschwellungen gemacht.