Wadenkrampf

Ratgeber / Gesundheit

Der Kampf mit dem Krampf

23.09.2021 / von 

Muskelkrämpfe sind zwar meist harmlos, aber dafür umso schmerzhafter: Wir erklären, wie es zu den Krämpfen kommt – und wie man vorbeugen kann.

Sie haben es höchstwahrscheinlich auch schon erlebt: Auf einmal zieht sich in einem Körperteil alles zusammen. Der Fuss verformt sich wie eine Kralle, die Wade wird hart. Ein Krampf! Das Gefühl ist nicht nur unangenehm, sondern bisweilen auch sehr schmerzhaft. Aber was passiert genau im Körper während eines Muskelkrampfes?

«Der genaue Hergang von Muskelkrämpfen ist noch nicht vollständig geklärt», weiss Iván García, eidg. dipl. Apotheker und Betriebsleiter in Zofingen. Klar ist aber: Die meisten Wadenkrämpfe werden entweder durch Überbelastung, Bewegungs- oder Mineralstoffmangel, Dehydrierung oder aus einer Kombination mehrerer Faktoren verursacht. «Muskelkrämpfe hängen zudem häufig mit einer Störung des Elektrolythaushalts zusammen», erklärt García. Ursache dafür sei meist ein Mangel an Magnesium, Kalium oder Kalzium. «Alkoholkonsum oder starkes Schwitzen sind zudem besondere Antreiber von Krämpfen», so der Apotheker weiter. «Beim Schwitzen entsteht ein Ungleichgewicht im Blut und in den Muskelzellen. Dies führt dazu, dass sich die Muskelzellen zusammenziehen.»

Muskelkrämpfe in der Nacht

Betroffene werden nicht selten mitten in der Nacht von einem schmerzhaften Krampf geweckt. Und das hat einen Grund: «Da wir üblicherweise nachts über mehrere Stunden hinweg nichts trinken, kann dies leichter zu einer Dehydration führen.» Auch Schwangere leiden übermässig oft unter Krämpfen. Grund hierfür ist der erhöhte Vitamin- und Mineralstoffbedarf der Frauen während der Schwangerschaft.

Magnesium wirkt vorbeugend gegen Krämpfe

Auch wenn Krämpfe an der Waden-, Oberschenkel- und Fussmuskulatur häufig wie aus dem Nichts auftauchen, gibt es durchaus Möglichkeiten, ihnen vorzubeugen. «Regelmässiges Dehnen und Bewegung regen die Durchblutung an und trainieren die Muskeln», erklärt García. «Gutes Aufwärmen vor dem Sport sowie Vor- und Nachdehnen helfen zudem, Überbeanspruchung zu vermeiden.» Natürlich spielt auch die richtige Ernährung eine wesentliche Rolle: «Mit Nahrungsergänzungsmitteln, die vor allem Magnesium und andere Mineralsalze enthalten, lassen sich die jeweiligen Mineralsalzspeicher präventiv auffüllen. Bei Magnesium-Supplementierung ist es zudem empfehlenswert, das Schüssler Salz Nr. 7 ergänzend einzunehmen.»

Muskelkrämpfe als Begleitsymptome von Krankheiten

In der Regel sind Muskelkrämpfe harmlos und auch schnell wieder vorbei. In manchen Fällen können die Krämpfe jedoch auch Begleitsymptome von Krankheiten sein. Als Beispiele erwähnt Iván García Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Schilddrüsenunterfunktion. Besondere Vorsicht sei zudem bei der Einnahme von sogenannten Statinen (Cholesterinsenkern) geboten: «Diese können in sehr seltenen Fällen krampfähnliche Muskelschmerzen auslösen, die sofort mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen werden sollten.»

Plötzlicher Wadenkrampf? Das hilft!

Aufstehen: Stehen Sie auf und belasten Sie das betroffene Bein.

Dehnen: Versuchen Sie, das Bein zu dehnen – auch die Partnerin oder der Partner kann dabei helfen.

Entspannen: Warme Wickel, eine Wärmflasche oder ein heisses Bad entspannen die Muskulatur, ebenso eine kurze Massage.

Trinken: Schüssler Salz Nr. 7*, die «heisse Sieben», kann schluckweise und heiss getrunken rasch muskelkrampflösend wirken.

* Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lassen Sie sich beraten.