Sie treten als kleine weisse Bläschen am Zahnfleisch, an der Zungenspitze, am Gaumen, in der Wangenschleimhaut oder unterhalb der Lippe auf und tun höllisch weh: die Aphten. Ihre Ursache ist nicht geklärt, aber man kennt einige Faktoren, die ihr Auftreten begünstigen. Darin liegt ein Ansatzpunkt zur Vorbeugung.
Jede(r) Fünfte ist von Aphten betroffen
Man nimmt an, dass etwa zwanzig Prozent der Gesamtbevölkerung schon einmal eine Aphte hatten. Frauen leiden doppelt so häufig unter den schmerzhaft brennenden weissen Bläschen im Mund wie Männer. Dies lässt einen hormonellen Zusammenhang mit dem Auftreten von Aphten vermuten. Doch erwiesen ist das nicht. Ganz bestimmt sind Hormone nicht die einzige mögliche Ursache. Eine Rolle spielen wohl auch die genetische Veranlagung, psychische Faktoren wie Stress und ein geschwächtes Immunsystem. Auch ein Mangel an Eisen, Folsäure, Zink und Vitamin B12 wird als mögliche Ursache diskutiert.
Aphten sind keine Fieberbläschen
Meistens treten die Aphten als einzelne weisslich-gelbe, manchmal mit Flüssigkeit gefüllte Flecken von maximal zehn Millimetern auf. Die Schleimhaut darum herum ist gerötet. Oft platzt das Bläschen auf, die Stelle schmerzt und brennt. Diese Phase dauert einige Tage, manchmal bis zu zwei Wochen. Danach beginnt die Stelle zu verschorfen. Der Schmerz lässt nach. Die Wunde heilt normalerweise, ohne eine Narbe zu hinterlassen.
Wenn die Aphten eine Grösse von zehn Millimetern überschreiten, spricht man von Major-Aphthn. Sie verursachen wesentlich tiefere Läsionen, dauern zwei bis vier Wochen an, verursachen erhebliche Beschwerden und hinterlassen in vielen Fällen eine Narbe. Selten sind die Aphten klein wie Stecknadelköpfe, treten dafür in Gruppen auf und fliessen dann häufig zusammen. Dadurch entstehen grossflächige wunde Stellen, die sehr schmerzhaft sind und in etwa einem Drittel der Fälle Narben hinterlassen.
Weil sie ähnlich aussehen wie Herpes-Bläschen, nennt man sie herpetiforme Aphten. Aphten sind jedoch keine Herpes-simplex-Infektionen, wie dies noch vor ein paar Jahren vermutet wurde. Manchmal treten Aphten im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen (z. B. Rheuma und Darmfunktionsstörungen) und Virusinfektionen auf. Dann gehören sie in ärztliche Behandlung.
Auslöser von Aphten meiden
Auch wenn die Ursache von Aphten wissenschaftlich nicht geklärt ist, zeigt sich doch, dass es durchaus alltägliche Auslöser gibt. Bei manchen Menschen treten die Aphten auf, wenn sie Nüsse oder Zitrusfrüchte essen, andere leiden unter den schmerzhaften Bläschen im Mund, wenn sie gestresst oder erkältet sind und wenig schlafen.
Auch mechanische Reize, zum Beispiel durch schlecht sitzende Zahnspangen oder Zahnprothesen, können zu Aphten führen. Wer regelmässig unter Apht
en leidet, sollte daher versuchen herauszufinden, was sie auslöst, und diese Auslöser wenn möglich meiden. Das heisst, die Betroffenen sollten zum Beispiel den Genuss von Nahrungsmitteln, die sie als Auslöser vermuten, einschränken, für ausreichend Schlaf sorgen, sich abwechslungs- und vitaminreich ernähren und regelmässige Erholungspausen einschalten.
Wie oft die Aphten bei den Betroffenen auftreten, ist sehr unterschiedlich. Die Spanne reicht von zwei bis drei Mal im Jahr bis zu ein bis zwei Mal im Monat. Je häufiger jemand von Aphten befallen wird, desto mehr empfiehlt es sich, der Ursache auf den Grund zu gehen. Wenn die Aphten plötzlich viel häufiger und intensiver auftreten als gewohnt, könnte dies ein Hinweis auf eine chronische Erkrankung, einen Vitalstoffmangel, eine Allergie (z.B. Nahrungsmittelzusatzstoffe, Medikamente) oder eine Lebensmittelunverträglichkeit (z. B. Gluten) hinweisen. Gerade bei chronischem Nährstoffmangel gibt es wirkungsvolle Möglichkeiten, Aphten einzudämmen; gerne helfen wir Ihnen in unseren Standorten dabei, die Ursachen in Ihrem individuellen Fall festzustellen.
Behandlung: Symptome von Aphten lindern
Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome. Schmerzstillende und entzündungshemmende Gels oder Pinsellösungen können auf die befallenen Stellen der Mundschleimhaut aufgetragen werden. Damit sich die wunden Stellen nicht infizieren, ist es ratsam, den Mund mit einer desinfizierenden Spüllösung zu behandeln. Zahnspangen und Zahnprothesen müssen täglich gut gereinigt und auf ihren optimalen Sitz geprüft werden. Ebenfalls hilfreich sind natürliche Mittel wie spagyrische Mischungen oder Schüssler Salze.