Temperaturschwankungen und trockene Heizungsluft fordern die empfindlichen Lippen heraus. Mit der richtigen Pflege bleiben sie aber auch in der kalten Jahreszeit gesund und geschmeidig.
Unsere Lippen gehören zu den sensibelsten Stellen des Körpers. Ihre Haut ist um 70 Prozent dünner als jene am Körper, und sie besitzt weder Talgdrüsen noch einen Fett-Wasser-Film. Daher sind Lippen vor äusseren Einflüssen schlechter geschützt und auch nicht mit Fett und Feuchtigkeit versorgt. Eine hohe Nervendichte macht die Lippen ausserdem empfindlich für Berührungen, Kälte sowie Wärme und im Winter sind sie grossen Temperaturschwankungen und trockener Raumluft ausgesetzt.
Doch rissige, spröde oder raue Lippen müssen nicht sein. Wie gestresste Winterlippen am besten gepflegt werden, weiss Rahel Murer, Drogistin in einer Drogerie in Pfäffikon. «Ein guter Lippenpflegestift lohnt sich vor allem im Winter. Er sollte am besten Sheabutter, Bienenwachs oder Aprikosenöl enthalten. Sehr gut eignen sich auch Wachsöle wie Jojobaöl, weil sie dem hauteigenen Fett am ähnlichsten sind, die Lippen samtweich machen und einen Schutz vor äusseren Einflüssen bieten.» Bei aufgesprungenen Lippen empfiehlt die Drogistin hochwertige Lippenpflegeprodukte mit Bienenwachs, Lecithin und Vitamin E, die freie Radikale abwehren und die Lippen schützen.
Gut gepeelt ist halb gewonnen
Lippenmasken pflegen intensiv und versorgen die Haut bis in die Tiefe mit Feuchtigkeit. «Eine Creme-Maske trägt man am besten über Nacht auf und lässt sie einwirken. Es gibt aber auch Masken-Pads, die man je nach Hersteller etwa 15 Minuten auf die Lippen legt», erklärt Rahel Murer. Ratsam sei es ausserdem, ein- bis zweimal pro Woche ein Peeling zu machen, um die abgestorbenen Hautschüppchen zu entfernen. «Dazu eignen sich Lippenpeelings, die man mit den Fingern oder einer weichen Zahnbürste mit kreisenden Bewegungen einmassiert. Das Produkt anschliessend kurz einwirken lassen und mit warmem Wasser abspülen.»
In der kalten Jahreszeit ist es wichtig, die Lippen neben der Kälte auch vor UV-Strahlung zu schützen und Produkte mit Lichtschutzfaktor zu verwenden. Denn die äusseren Schleimhäute besitzen nur sehr wenig Farbpigmente und fast keinen Eigenschutz vor Sonnenstrahlen, die vor allem an Wintertagen mit reflektierendem Eis und Schnee besonders intensiv sind.
Die Lippen in Szene setzen
Gut gepflegte Lippen wollen nicht nur geküsst, sondern auch in Szene gesetzt werden. Hellrote Lippenstifte sind in diesem Winter besonders in Mode und sorgen in der dunklen Jahreszeit erst noch für gute Laune. Doch wie findet man den passenden Ton zum Hauttyp? «Wer einen kühlen Hautunterton hat, sollte auch zu einem kühlen Rot mit einem bläulichen Unterton greifen. Frauen mit einem warmen Hautunterton stehen warme Rottöne besser», erklärt Rahel Murer, die eine Zusatzausbildung zur Visagistin absolviert hat. Der Profi verrät zudem Tipps, damit die Lippenfarbe besonders gut und lange hält: «Zuerst einen Primer auftragen, dann mit einem Lipliner die ganzen Lippen ausmalen. Danach kommt der Lippenstift zum Einsatz, der zum Schluss mit Puder fixiert wird. Ich ziehe dafür immer ein Kosmetiktuch auseinander, bis es nur noch aus einer hauchdünnen Schicht besteht, lege es auf die Lippen und pudere mit losem Puder darüber. Die feinen Puderpartikel fixieren so den Lippenstift.»