Heuschnupfen

Ratgeber / Gesundheit, Naturheilkunde

Verschiedene Methoden gegen Heuschnupfen

24.03.2023 / von 

Wer unter Heuschnupfen leidet, ist den Pollen nicht einfach ausgeliefert. Mit einfachen, aber doch wirksamen Therapien lassen sich die lästigen Symptome deutlich mildern.

Allergikerinnen und Allergiker haben im Frühling eine schwierige Zeit. Die Pollen von Bäumen und Gräsern fliegen durch die Luft und landen unvermeidlich auf den Schleimhäuten und in den Atemwegen. Was für Nicht-Allergiker kein Problem darstellt, setzt den Körper von Betroffenen in einen Alarmzustand. «Als Reaktion auf die Eindringlinge produziert das Abwehrsystem vermehrt Antikörper», erklärt Manfred Kammermeier, Apotheker und Co-Betriebsleiter. «Es folgt eine Ausschüttung des Entzündungsbotenstoffs Histamin, der bewirkt, dass die Schleimhaut anschwillt und Flüssigkeit produziert, was zu den bekannten Symptomen wie verengten Atemwegen, geröteten und tränenden Augen und Fliessschnupfen führt.» Im unbehandelten Langzeitverlauf kann auch ein allergisches Asthma entstehen, mit Anzeichen wie trockenem Husten, Engegefühl und Kurzatmigkeit. Tritt bei einer al-lergischen Reaktion Atemnot auf, sollte ärztlicher Rat gesucht werden.

Ob der Körper allergisch auf Pollen reagiert, hängt eng mit der Funktionsweise des Immunsystems zusammen. Aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung zeigen, dass der Darm dabei eine zentrale Rolle spielt, genauer gesagt die Bakterien im Darm, das sogenannte Mikrobiom. «Je vielfältiger es aufgebaut ist, desto unwahrscheinlicher ist es, an einer Pollenallergie zu erkranken», betont der Experte. Eine gesunde Darmflora ist deshalb eine wichtige Grundlage für die Vorbeugung gegen Heuschnupfen.

Heuschnupfen vorbeugen: Lüften, Duschen, Waschen

Die wohl wirksamste Massnahme für Allergiker*innen ist es, den Kontakt mit Pollen so gut wie möglich zu vermeiden. Lüften zur richtigen Zeit treibt die Pollen aus den Räumen. Wer in der Stadt wohnt, öffnet die Fenster am besten zwischen 6 und 8 Uhr morgens. Auf dem Land liegt die geringste Pollenkonzentration in den Abendstunden zwischen 19 und 24 Uhr. Die Pollen verfangen sich auch gerne in Haaren und Kleidern. Regelmässiges Waschen hilft deshalb, Allergieanfällen vorzubeugen. «Strassenkleider sollten nicht im Schlafzimmer aufbewahrt werden, ebenfalls sind auch Pollengitter an den Fenstern eine weitere Massnahme, die sich für Allergiker*innen lohnen können», ergänzt Manfred Kammermeier. Eine Reaktion auf Pollen kann sehr schnell auftreten (siehe Tippbox). Um einem akuten Allergieanfall vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Schleimhäute regelmässig von den Pollen zu befreien. «Eine Nasenspülung mit einer physiologischen Koch- oder Meersalzlösung ist eine effektive Massnahme», rät der Apotheker.

Auf die Kraft der Natur setzen

Die Natur bietet einige Hilfsmittel, die bei Heuschnupfen Wirkung zeigen. Dazu gehören Honig ebenso wie Schwarzkümmelöl und Pestwurz. Während beim Schwarzkümmelöl die Fettsäuren für die entzündungshemmende Wirkung verantwortlich sind, sind bei der Pestwurz die Petasine die wirkungsbestimmenden Inhaltstoffe, die unter anderem die Produktion bestimmter Entzündungsbotenstoffe hemmen, was bei Heuschnupfen zur Reduktion der Symptome führt. Nasensprays und Augentropfen auf natürlicher Basis eignen sich gut für unterwegs und lindern die lokalen Symptome.

Mit Schulmedizin gegen Heuschnupfen

Sollten die natürlichen Präparate zu wenig wirksam sein, kann ein Präparat mit Antihistaminika helfen. Diese blockieren die Histaminrezeptoren, wodurch die Symptome einer allergischen Reaktion deutlich gemildert werden können. Diese Wirkstoffe sind in Augentropfen, Nasensprays sowie Tabletten zur Einnahme zu finden. Die Wirkung tritt meist bereits nach kurzer Zeit ein. Auch Präparate mit Cortison können bei allergischen Reaktionen auf Pollen helfen. Cortison unterdrückt bestimmte Prozesse in der Immunabwehr. «Dadurch kann die Bildung von entzündungsfördernden Botenstoffen verhindert werden», erklärt Manfred Kammermeier. Aufgrund der möglichen, starken Nebenwirkungen bei längerer Anwendung sollten cortisonhaltige Präparate nur unter fachlicher Kontrolle eingesetzt werden. Sie sind zudem nicht frei verkäuflich und nur in Apotheken oder Drogerie Apotheken erhältlich. Die Fachpersonen beraten Sie gerne, welcher Wirkstoff für Sie am besten geeignet ist.

Honig trainiert das Immunsystem

Einen Teelöffel regionalen Blütenhonig pro Tag zu sich zu nehmen, kann helfen, eine Überreaktion des Abwehrsystems zu vermeiden. Honig enthält geringe Mengen von Blütenpollen. Dadurch «lernt» das Immunsystem, den potenziellen Erreger zu erkennen und als ungefährlich einzustufen.