«Ich habe andauernd Schnupfen, leide aber weder an einer Erkältung noch an einer Pollenallergie. Was kann der Grund dafür sein?»
Daniel Wechsler
Fachapotheker in Offizinpharmazie und Betriebsleiter
Der Grund für Ihre Symptome könnte eine Hausstauballergie sein. Die Ursache dafür sind Hausstaubmilben. Die 0,3 Millimeter kleinen Spinnentiere leben in der ganzen Wohnung, insbesondere in der Bettwäsche. Ihr Kot enthält Bestandteile, die beim Kontakt mit den menschlichen Schleimhäuten zu allergischen Reaktionen führen können. Rund sechs Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden an einer solchen Milbenallergie.
Eine Milbe produziert etwa 40 Kotbällchen pro Tag. Hält man sich vor Augen, dass sich in einem Teelöffel Hausstaub bis zu 1000 Milben aufhalten können, bedeutet dies, dass in einem Bett oder auf einem Teppich mehrere zehntausend Milben leben. Kommen die Allergene mit den Schleimhäuten allergischer Personen in Kontakt, so stellen sich folgende Symptome ein: verstopfte oder laufende Nase, Niesreiz, gerötete und/oder juckende Augen. Bei vielen Betroffenen wird eine Entzündung der oberen Atemwege chronisch, da sie das ganze Jahr über Hausstaubmilben ausgesetzt sind. Dennoch treten die Symptome vermehrt in den kälteren Monaten auf sowie typischerweise am Morgen.
Aufgrund der Symptome lässt sich eine Verdachtsdiagnose stellen, klinisch bestätigt wird sie mittels Haut- und Bluttest. Ausgewählte Apotheken bieten einen Allergie-Check an, durch den neben anderen Allergien auch die Milbenallergie festgestellt werden kann.
Die wichtigste Massnahme gegen die Hausstauballergie ist die Reduktion des Kontakts mit den Milben und deren Kot. Dafür sollte man wöchentlich die Bettwäsche waschen, die Räume regelmässig lüften, die Zimmertemperatur zwischen 19 und 21 Grad halten, milbendichte Matratzenüberzüge sowie waschbare Kissen und Duvets verwenden. Diese Textilien können auch mit speziellen Milbensprays behandelt werden – diese töten die Milben ab und bieten zusätzlich einen Schutz vor einem erneuten Milbenbefall. Zudem empfiehlt sich die Therapie mit Antihistaminika in Form von Tabletten, Augentropfen oder Nasensprays.