Babyschlaf

Ratgeber / Kind & Familie

Schlafen wie ein Baby

26.08.2024 / von 

Die Geburt eines Babys verändert das Leben seiner Eltern völlig. Alle müssen sich aneinander gewöhnen, den Umgang miteinander lernen und einen neuen Rhythmus finden – vor allem Schlafmangel ist ein grosses Thema.

In ihren ersten Lebensmonaten erwachen Kinder ein- oder mehrmals pro Nacht, weil sie hungrig sind und gefüttert werden möchten. Ihr Magen ist noch zu klein, um genügend Muttermilch oder Schoppen aufzunehmen, damit es bis am Morgen reicht. Das ändert sich, wenn das Kleine ungefähr vier Monate alt ist. Natürlich nicht von einem Tag auf den anderen, doch so langsam sollten die Nächte ruhiger werden. Das hat damit zu tun, dass das Baby nun während des Tages länger wach ist, seine Umgebung erforscht und viel Neues erlebt. Zudem erzeugt ausreichend frische Luft eine gesunde Müdigkeit, von der in der Nacht die ganze Familie profitiert. Obwohl Kleinkinder noch lange während des Tages immer wieder schlafen, sollte man einen Fehler nicht begehen: «Oft lässt man das Baby über Mittag zu lange schlafen, weil man noch dieses oder jenes erledigen möchte», sagt Petra Näf, dipl. Drogistin HF und Co-Betriebsleiterin. Das kann jedoch dazu führen, dass das Einschlafen am Abend schwieriger wird.

Einen gemeinsamen Rhythmus finden

«Dennoch sollten Babys von Anfang an merken, wann Tag und wann Nacht ist, damit sie den Tag-Nacht-Rhythmus finden», erklärt Petra Näf. Damit das klappt, sind regelmässige Schlafzeiten förderlich. Dasselbe gilt für Rituale vor dem Zubettgehen. «Ich empfehle, zum Beispiel immer zur gleichen Zeit das Pyjama anzuziehen, danach zu kuscheln und eine Spieluhr aufzuziehen. Oder das Baby sanft in den Armen zu wiegen und ein Schlaflied zu singen oder summen.»

Weitere Einschlafhilfen sind beispielsweise eine Fussmassage, ein Bad sowie die Verwendung von etwas ätherischem Lavendelöl als beruhigender Raumduft. Und: Nur wer frisch gewickelt und nicht mehr hungrig ist, kann gut (ein)schlafen.

Einer ruhigen Nacht zuträglich ist es zudem, wenn die Eltern mit ihrem Nachwuchs eine Stunde vor dem Schlafengehen nichts Aufregendes oder Lautes mehr machen. Expertin Petra Näf hat einige Tipps für eine angenehme und beruhigende Schlafumgebung:

  • Die ideale Raumtemperatur beträgt 18 Grad Celsius.
  • Das Bettchen sollte nicht zu gross sein, damit sich das Baby geborgen fühlt.
  • Das Bett sollte nicht unter dem Fenster oder bei der Heizung stehen, auch nicht in unmittelbarer Nähe von Steckdosen, Kabeln oder elektrischen Geräten.
  • Das Kind nicht zu warm anziehen und idealer- weise in einem Babyschlafsack ruhen lassen.
  • Decken, Kissen und Kuscheltiere gehören nicht ins Babybettchen.
  • Der Kopf des Babys sollte durch nichts bedeckt werden, um Atemrückstau, Überwärmung oder das Verschlucken kleiner Gegenstände zu ver- meiden.
  • Der Raum sollte bis auf ein kleines Nachtlicht dunkel sein.

Geduld bringt ruhige Nächte

Jedes Kind kann schlafen lernen, so viel ist klar. Allerdings ist jedes Baby anders, weshalb dieser Prozess von Müttern und Vätern Zeit und Geduld erfordert. Kinder können immer wieder mal in der Nacht erwachen, sei es wegen eines Traums oder eines Geräusches. «Dann gilt es, nur leise mit dem Kind zu sprechen und es zu beruhigen, es aber möglichst nicht aus dem Bettchen zu nehmen», erklärt Petra Näf.

Schlaftraining

Schlaftraining hat zum Ziel, dass das Baby nachts mehrere Stunden durchschläft und – falls es doch einmal erwachen sollte – sich ohne Hilfe der Eltern beruhigt und allein wieder einschläft. Achtung: Es geht dabei nicht darum, das Kind weinen zu lassen, bis es vor lauter Erschöpfung wieder einschläft – das ist kontraproduktiv und schädlich für das Kleine. Besser ist es, einen Tagesrhythmus mit immer den gleichen Essens- und Schlafenszeiten einzuführen, tagsüber etwas zu unternehmen, was dem Baby Spass macht und ihm neue Eindrücke vermittelt, es mit frischer Luft versorgt und müde werden lässt. Ein Abendritual ist sinnvoll, weil es dem Baby signalisiert, dass es nun Zeit ist, ins Bett zu gehen. Mit dem Schlaftraining beginnt man am besten, wenn das Kind ungefähr vier Monate alt ist.