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Ratgeber / Gesundheit

Mücken, Wespen, Bienen: Welches Insekt sticht denn da?

24.06.2021 / von 

Ob Mücken, Wespen oder Bienen: Im Sommer ist Hochsaison für die fliegenden Störenfriede. Die häufigsten Insekten und die Folgen ihrer Stiche oder Bisse im Kurzporträt.

Stechmücke

Gemeine Stechmücken sind etwa 5 bis 7 Millimeter gross und haben einen dunkelbraunen und weiss geringelten Hinterleib. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv und vor allem in der Nähe von Gebäuden oder Gewässern weit verbreitet.

Symptome: Der beim Stich abgegebene Speichel enthält Eiweissstoffe. Diese lösen eine Reaktion aus, die sich bei einigen Menschen mit Rötungen, Schwellungen und Juckreiz äussern kann.

Besonderheiten: Nicht nur die Stiche selbst sind eine potenzielle Gefahr, sondern auch die von Mücken übertragenen Krankheitserreger. Am Stechapparat können Bakterien sein, die mit dem Stich in den Körper gelangen. Ausserdem: den Stich auf keinen Fall aufkratzen! Denn wenn Keime in den Blutkreislauf gelangen, kann eine Blutvergiftung drohen.

Bremse

Bremsen – in der Schweiz auch Brämen genannt – sehen äusserlich der Stubenfliege sehr ähnlich. Allerdings können sie bis zu 3,5 cm lang werden, ihre Augen sind auffallend gefärbt. Bremsen sind im Sommer aktiv und tummeln sich in der Nähe von Gewässern.

Symptome: Bremsen beissen kleine Wunden und spritzen ein gerinnungshemmendes Sekret unter die Haut. Die Bisse können Schmerzen, Juckreiz und Quaddeln rund um die Einstichstelle verursachen. Bei Insektengift-Allergikern kann ein Bremsenstich zu Schwellungen, Atemnot und Schockzuständen führen.

Besonderheiten: Kratzen an der Bissstelle möglichst vermeiden, um keine Hautinfektionen auszulösen.

Wespe

Mit ihrer schwarz-gelben Färbung signalisieren Wespen, dass sie gefährlich sind. Typisch für Wespen ist ihre Wespentaille und ihre Fähigkeit, mehrmals zustechen zu können.

Symptome: Für Nichtallergiker ist ein Stich schmerzhaft, jedoch ungefährlich. Es tritt eine brennende Rötung und Schwellung auf, die jucken kann. Allergische Reaktionen äussern sich mit Atem- oder Kreislaufbeschwerden. Stiche im Mundbereich gehören in jedem Fall rasch in ärztliche Behandlung. Wenn die Schleimhäute im Bereich der Luftröhre anschwellen, kann das lebensgefährlich werden.

Besonderheiten: Wespen sind selten allein, sie stechen gerne bei hastigen Bewegungen zu. Da Wespen Krankheitserreger und Schimmelpilze verbreiten können, haben sie auf Lebensmitteln nichts zu suchen. Daher Kuchen, Getränke oder Grilladen immer abdecken.

Bei Allergie auf Insekten sofort handeln

In der Schweiz leiden drei bis vier Prozent der Bevölkerung an einer Insektengiftallergie, sie sollten immer ein Allergie-Notfallset und gegebenenfalls einen Adrenalin-Pen bei sich tragen. Bei Allergikern sind schnelle Erste-Hilfe-Massnahmen lebenswichtig: Notfallmedikamente anwenden und Notarzt (144) rufen. Bei Atemnot: sitzende Haltung einnehmen und enge Kleider – vor allem am Hals – lockern. Bei Anzeichen für einen Schock (kalter Schweiss, Blässe und Schwindel) Beine hochlagern.

Biene

Im Unterschied zu den Wespen mit ihren schwarz-gelben Streifen ist der Hinterleib der Bienen eher bräunlich gefärbt und dicht behaart. Sie stechen nur zur Verteidigung und im absoluten Notfall. Ein Stich endet für sie tödlich, weil ihr Stachel im Fleisch des Gestochenen hängen bleibt.

Symptome: Der Stachel der Biene ist in der Giftblase sichtbar. Der Stich führt normalerweise zu Rötungen, Schwellungen und Juckreiz. Allergische Reaktionen zeigen sich mit Übelkeit, Kopfschmerzen, Blutdruckabfall, grossflächigen Hautreaktionen und Atemnot bis hin zu einem allergischen Schock.

Besonderheiten: Bienen werden von süssen Parfüms, stark duftendem Sonnenschutz und grellen Farben angezogen.

Hornisse

Hornissen gehören zu den Stechwespen und können ihren Stachel als Waffe benutzen. Gegenüber Menschen sind sie nicht angriffslustig, sondern meist friedlich. Sie jagen lieber Insekten. Hornissen gelten als Nützlinge und sind geschützt.

Symptome: Schmerzen, Rötungen und Schwellungen, die in der Regel nach ein paar Tagen abklingen. Bei ca. zwei Prozent der Menschen verursachen Hornissenstiche allergische Reaktionen, die lebensgefährlich sein können – in diesen Fällen unverzüglich den Notarzt verständigen.

Besonderheiten: Das Gift von Hornissen ist harmloser als das von Wespen und Bienen. Doch da der Stachel grösser ist und tiefer in die Haut eindringen kann, ist der Einstich sehr schmerzhaft.

So behandeln Sie einen Insektenstich

• Kühlende Umschläge oder Gels sowie Eiswürfel auf die Stichstelle geben. Diese lindern Schwellungen, Juckreiz oder Schmerzen. Ebenso können ätherisches Lavendelöl oder Gels mit essigsaurer Tonerde oder Antihistaminika-Wirkstoffen helfen.

• Bei einem Bienenstich sofort den Stachel entfernen und die Einstichstelle desinfizieren und kühlen.

• Ist die Einstichstelle im Mund, Rachen oder Hals, kann sie durch das Lutschen eines Eiswürfels gekühlt werden, bis der Notarzt eintrifft.