Hirtentäschelkraut

Ratgeber / Naturheilkunde

Hirtentäschelkraut: Bescheidener Helfer

24.02.2025 / von 

Sein Name bezieht sich auf die Form der Schötchen (Früchte), die an die Taschen der Hirten erinnert. Das Hirtentäschelkraut ist fast überall in Europa zu Hause, vorzugsweise auf Wiesen, an Wegrändern und Schuttplätzen.

Genügsam und unscheinbar wächst das Hirtentäschelkraut (Capsella bursa pastoris). Es braucht ein geschultes Auge, um es in einer Wiese zu entdecken, denn es strahlt nicht wie so viele andere Blütenpflanzen nach aussen und heischt nicht nach Aufmerksamkeit, sondern bleibt ganz bei sich selbst.

Auch die herzförmigen Früchte, die sogenannten Hirtentäschchen, sind bescheiden und klein. Sie ersetzen sogar die Blätter am Stängel. Die Spitzen der Herzchen sind wie Richtungsweiser dem Pflanzenzentrum zugewandt. Dieses Erscheinungsbild unterstreicht, dass die Lebenskräfte dieser Pflanze nach innen gerichtet sind, um möglichst jeden Verlust an Energie zu vermeiden. Daraus lässt sich auch die starke blutstillende Wirkung des Hirtentäschelkrauts ableiten: Blut ist der Lebenssaft, der das Leben erst ermöglicht – und diesen gilt es unbedingt zu erhalten.

In der Naturheilkunde

Das Hirtentäschelkraut ist eine sehr fruchtbare Pflanze. Bis zu vier Generationen können in einer Saison heranwachsen – nahtlos bilden dieselben Pflanzen immer wieder Blüten und Früchte. Mit seiner hohen Fruchtbarkeit nimmt das Hirtentäschelkraut einen wichtigen Platz in der Frauenheilkunde ein und zur Behandlung von blutenden Wunden.

Das Hirtentäschelkraut wirkt innerlich und äusserlich blutstillend, zusammenziehend und kann die Heilung bei Nasenbluten oder Verletzungen unterstützen, z.B. in Form eines Hirtentäscheltees oder -umschlags. In der Frauenheilkunde hilft es gegen starke Regelblutungen und unterstützt nach Geburten die Rückbildung der Gebärmutter.

In der Küche

Hirtentäschelkraut ist wegen seines angenehmen Geschmacks als Wildgemüse und Salatpflanze beliebt. Es ist reich an Vitamin C und enthält zahlreiche Mineralstoffe. Die reifen Samen können als Pfefferersatz verwendet werden. Auch die Wurzeln enthalten scharfe Inhaltsstoffe und entfalten, getrocknet und gemahlen, einen Geschmack, der an Ingwer erinnert.