Wenn das Baby weint, können sich frischgebackene Eltern in den ersten Monaten schnell unsicher fühlen. Da hilft es, für den Notfall zu Hause ein paar Dinge griffbereit zu haben.
Bis sich Eltern an die «Sprache» ihres Babys gewöhnt haben, braucht es etwas Zeit und Geduld. Denn Weinen ist nicht gleich Weinen: Wann ist ein leeres Bäuchlein der Grund, wann eine volle Windel oder der erste Zahn? Oder ist gar Fieber im Anmarsch? Um Letzteres besonders in den ersten sechs Monaten guten Gewissens auszuschliessen, ist Fiebermessen angeraten. «Für Babys eignen sich Thermometer zur rektalen Einführung mit einer flexiblen Spitze oder auch Geräte mit Infrarotmessung», weiss Adina Chevalier, Betriebsleiterin in Langnau im Emmental. Die diplomierte Drogistin HF ist vor Kurzem zum zweiten Mal Mutter geworden.
Natürlich gegen kleine Wehwehchen
Um kleine Wehwehchen rasch in den Griff zu bekommen, lohnt es sich, eine breit einsetzbare Hausapotheke für Babys zu Hause zu haben. Für Adina Chevalier haben sich kleine Ampullen mit steriler, physiologischer Kochsalzlösung bewährt. Diese lindern ein verstopftes Näschen und sorgen für ein besseres Durchatmen. Falls die Lösung zu wenig wirkt, können auch chemische Nasensprays speziell für die Kleinen helfen. Die Kochsalzlösung eignet sich darüber hinaus auch bei leicht verklebten Augen. Wo sich bereits eine leichte Entzündung anbahnt, können auch Augentropfen mit Euphrasia (Augentrost) verwendet werden. Was gegen unangenehme Bauchkrämpfe bzw. Dreimonatskoliken helfen kann, ist das homöopathische Mittel Chamomilla. Chevalier: «Dieses gibt es auch in Kombination mit Belladonna und Calcium carbonicum. So wirkt es gegen Fieber oder kann während des Zahnens eingesetzt werden.» Daneben bringen Tees aus Fenchel, Anis und Kümmel Linderung bei Krämpfen: entweder als Fläschchen oder direkt über die Muttermilch, indem Mütter den Tee selber trinken. Apropos Stillen: Eine Notfallration an Säuglingsanfangsmilchen ist ebenso empfehlenswert – sollte plötzlich mitten in der Nacht das Stillen nicht mehr klappen.
Behutsame Pflege für die Haut
Eine tägliche Babymassage stärkt nicht nur die gegenseitige Bindung und unterstützt das Wohlbefinden des Säuglings. «Die schonende Hautpflege zum Beispiel mit einem Produkt mit Jojobaöl spendet zudem die nötige Feuchtigkeit, kann Hautirritationen mindern und fördert die natürliche Ablösung von schorfigen Hautstellen», weiss die Drogistin. Zudem erweicht sie die Fingernägelchen und beugt so kleinen Kratzern vor. Bevor man ab dem zweiten Lebensmonat zu einer Babynagelschere greifen kann, eignen sich Glasnagelfeilen.
Im Zweifelsfall zum Arzt
Fieber ist nicht grundsätzlich ein Grund zur Sorge, denn es unterstützt das Immunsystem eines Kindes. Ein kleiner Grundstock an fiebersenkenden Präparaten in Form von Zäpfchen oder Sirup wie beispielsweise Paracetamol ist für den Notfall aber nicht verkehrt. Aber Achtung: Babys unter drei Monaten mit Fieber sollten unbedingt zum Kinderarzt gebracht werden. Bei Unsicherheit sollte man sich Rat in einer Drogerie, einer Apotheke oder beim Kinderarzt holen. Insbesondere auch dann, wenn neben Fieber noch weitere Symptome wie Erbrechen, Durchfall oder Hautausschlag auftreten.