Vier Gewürze, drei Kontinente: Wir stellen vier Gewürze vor, die nicht nur für pikante Aromen in diversen Gerichten sorgen, sondern auch in der Naturheilkunde Anwendung finden.
Schwarzer Pfeffer
Frucht
Gebiet: Südindien
Aroma: scharf, feurig
Der schwarze Pfeffer ist eine Lianenart, die bis zu zehn Meter in die Höhe wachsen kann. Je nach Erntezeit und Verarbeitung der Früchte entstehen folgende Sorten:
Grüner Pfeffer: Früchte werden unreif geerntet und in Salzwasser eingelegt.
Schwarzer Pfeffer: Früchte werden unreif geerntet und an der Luft getrocknet.
Weisser Pfeffer: Steinkerne von reifen, roten Beeren. Im Wasserbad löst sich das rote Fruchtfleisch und die Früchte werden anschliessend an der Sonne getrocknet.
Roter Pfeffer: Früchte werden reif geerntet und in Salzwasser eingelegt.
In der Naturheilkunde findet der schwarze Pfeffer innerlich Anwendung bei Magenbeschwerden und Bronchitis sowie äusserlich in wärmenden Salben.
Dill
Kraut
Gebiet: Vorderasien, Mittelmeerraum
Aroma: pikant, herb, gleichzeitig süsslich und sehr frisch
Schon im alten Ägypten wurde Dill als Heil- und Gewürzpflanze angebaut. Via Handelsstrassen gelangte er nach und nach in die Klostergärten von Mittel- und Nordeuropa. Wegen seines besonderen pikanten und herben, gleichzeitig aber auch etwas süsslichen und frischen Aromas fand er sehr schnell einen Platz in der Küche, insbesondere für Fischspeisen wurde und wird er sehr geschätzt. In der Naturheilkunde ist seine krampflösende und blähungswidrige Wirkung bei Verdauungsbeschwerden bekannt und er wird oft in Mischungen mit Fenchel, Anis und Kümmel verwendet.
Echter Galgant
Wurzel
Gebiet: Südostasien
Aroma: scharf, süsslich-würzig
Ursprünglich hat der Galgant seine Heimat in Südostasien. Die bis zu einen Meter lange Wurzel wird besonders in der asiatischen Küche gerne als Gewürz verwendet. Er ist mit dem Ingwer nahe verwandt und hat ähnliche Eigenschaften. In Hildegard von Bingens Medizin ist der echte Galgant ein zentrales Gewürz, das vielseitige Verwendung findet, zum Beispiel bei Kreislaufbeschwerden, Verdauungsstörungen und allgemeiner Schwäche.
Weisser Senf, schwarzer Senf
Frucht
Gebiet: Europa, Asien, Afrika
Aroma: scharf, süssliche Note
Zwiebeln, Meerrettich, Ingwer und Senf waren in unseren Breitengraden lange Zeit die einzigen scharfen Gewürze. Erst im 13. Jahrhundert kamen der Pfeffer und später auch noch die Chilischote dazu. Die Senfsamen werden den Speisen direkt zugeführt oder als Tafelsenf verarbeitet genossen. In der Naturheilkunde werden Senfwickel zum Beispiel bei Gelenkschmerzen angewendet. Die ätherischen Öle der Senfkörner können die Durchblutung der Gelenke fördern.
