Gesundes schmeckt nicht – dieses Vorurteil hört man nach wie vor oft. Dem ist aber nicht so. Mit etwas Zeit, Fantasie und Abwechslung kann man einen wunderbaren und ausgewogenen Znüni zaubern, der den Kindern genug Energie gibt, damit sie in der Schule die nötige Konzentration aufbringen. Denn mit einem leeren Magen kann die Leistungsfähigkeit abnehmen und die Kinder werden unaufmerksam, unruhig oder müde.
Gesunde Snacks
Die Ernährungsberaterin Annemarie Gluch rät: «Die Grösse des Znüni sollte auf das Frühstück abgestimmt werden. Auch hat jedes Kind einen unterschiedlichen Energiebedarf, was ebenfalls berücksichtigt werden muss.»
Wie sieht aber ein gesunder Znüni aus? Die Gesundheitsförderung Schweiz empfiehlt als Zwischenverpflegung eine Kombination aus einem ungesüssten Getränk, Gemüse oder Früchten sowie eventuell ein paar Nüssen und einem Milch- oder Getreideprodukt. Bei Letzteren greift man am besten zu Vollkornvarianten, diese sorgen für ein längeres Sättigungsgefühl und lassen den Blutzucker nicht in die Höhe schnellen.
Trinken nicht vergessen!
«Genügend Flüssigkeit ist für die Gesundheit und Konzentrationsfähigkeit der Kinder wichtig», sagt Annemarie Gluch. Je nach Alter sind bis zu ca. 2 Liter pro Tag empfohlen. Wasser sollte der Durstlöscher Nummer eins sein: Es ist frei von Zucker, Kalorien und zahnschädigenden Säuren.
Für Abwechslung in Geschmack und Farbe kann ungesüsster Tee sorgen.Vermeiden, oder nur ganz bewusst als Genussmittel einsetzen, sollte man Süssgetränke. Diese sind Zuckerfallen, die die Gewichtszunahme und Kariesbildung begünstigen. Ähnliches gilt für Fruchtsäfte, die zwar Vitamine, Mineralien und Spurenelemente enthalten, aber wegen des Fruchtzuckers leider auch fast den Zuckergehalt einer Limonade.
Bei Light-Getränken ist ebenfalls Vorsicht geboten. Sie gewöhnen an einen stark gesüssten Geschmack und steigern somit das Verlangen nach einem erhöhten Zuckerkonsum.
Getränke aufpeppen
• Geben Sie in die Wasserflasche einen Zitronenschnitz, eine Gurkenscheibe oder ein paar Melonenstückchen, das sorgt für Abwechslung und gibt eine kleine, aber feine Geschmacksnote.
• Probieren Sie zusammen mit Ihrem Kind selbst zusammengestellte Teemischungen aus. Dafür
eignen sich sowohl offene Tees wie auch Beutelchen.
• Wer Lust auf ein süsses Getränk verspürt, kann hin und wieder zum Beispiel eine Apfel-Schorle zubereiten.
Das Ambiente beachten
Gemäss dem Bundesamt für Statistik sind in der Schweiz Diabetes, Übergewicht und Fettleibigkeit auf dem Vormarsch. Gründe dafür sind unter anderem fehlende Bewegung sowie erhöhter Zucker- und Fettkonsum. Letzterem kann man mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung entgegenwirken.
Die Eltern, die Erziehung und die Schule nehmen im Essverhalten Schlüsselrollen ein. «Bei Jugendlichen ist wichtig, dass man sie in Lebensmittelfragen einbezieht und ihre Wünsche anhört», erklärt Annemarie Gluch. Die Ernährungsberaterin ergänzt: «Dann versucht man, Kompromisse auszuhandeln und mit Argumenten zu überzeugen. Gerade der Zusammenhang von Essen und Gewicht, schöner Haut oder Leistungssteigerung kann auf offene Ohren stossen.»
Kleinere Kinder sollten so gut wie möglich in den ganzen Prozess eingebunden werden, vom Einkaufen über das Kochen bis zum Servieren. Auch eine positive Esskultur zu Hause ist wichtig, also das Zusammentreffen am Familientisch ohne Smartphones und Fernsehen, dafür mit viel Zeit und Freude. Ähnliches gilt für den Znüni: Wenn das Kind im Laden mitbestimmen und bei der Zubereitung helfen darf, ist seine Begeisterung bereits geweckt.
So wird der Znüni gluschtig
• Überraschen Sie Ihr Kind mit einer schönen Znüni-Box.
• Probieren Sie immer wieder Neues aus.
• Machen Sie mundgerechte Stücke oder ein kleines Sandwich.
• Schneiden Sie Gemüse in Stängel und geben Sie einen selbstgemachten Dip mit.
• Kinder haben Freude am Teilen. Alles, was in kleinen Portionen daherkommt ist spannend.
• Spiesschen sind attraktiv: Kombinieren Sie auf einem Zahnstocher Trauben mit Käsewürfeln, Aprikosenstückchen mit Bananenscheiben, Cherrytomaten mit Mozzarellabällchen...