Die Hände des Menschen verraten viel über die Persönlichkeit. Sie sind eine Art Aushängeschild – sie wollen verwöhnt und regelmässig gepflegt sein. Wir geben handliche Pflegetipps.
Sonne, Hitze, trockene Luft, Kälte, Haushalt oder Gartenarbeit: Die Hände und Nägel werden tagtäglich beansprucht und teilweise auch in Mitleidenschaft gezogen. Und da die Haut am Handrücken kaum Fettgewebe und nur wenige Talgdrüsen besitzt, ist sie besonders fragil.
Goodbye rissige Haut und Nägel
Die Pflegeroutine beginnt mit einem simplen Ritual: «Wer seine Hände täglich mit einer Hand- und Nagelcreme pflegt, nährt die Haut und verbessert den Schutz im Alltag», rät Susanne Siegrist, dipl. Drogistin HF und Geschäftsinhaberin. «Noch reichhaltiger wirkt ein Nagelöl mit Inhaltsstoffen wie Oliven-, Jojoba- oder Arganöl, das auf die unlackierten Nägel aufgetragen wird. So können die Wirkstoffe optimal in die Hornschicht eindringen», empfiehlt die Drogistin. Auch ein Nagelhärter erzielt gute Erfolge. Dieser wird ein- oder zweischichtig auf den gereinigten Nagel aufgetragen. Eine weitere Schicht folgt am Tag darauf. An Tag drei kann der Nagelhärter dann mit einem acetonfreien Nagellackentferner entfernt werden. Wer dieses Vorgehen während zwei Wochen wiederholt, kann sich über robuste und widerstandfähige Nägel freuen.
Vorsicht ist laut der Expertin beim Putzen gefragt: «Einweghandschuhe bewahren die Hände und Nägel vor aggressiven Substanzen in Putz- und Spülmitteln.» Bei stark strapazierter Haut können Handmasken ein- bis zweimal wöchentlich zur Anwendung kommen – gerne auch über Nacht, dann lohnt es sich, Baumwollhandschuhe über die dicke Pflegeschicht zu ziehen. Stark parfümierte Handcremes hingegen können Irritationen verursachen.
Die richtigen Handgriffe
Um die Nägel zu kürzen, greift man am besten zur Feile. «Das Schneiden oder Klippen spaltet die Hornschichten und lässt strapazierte Nägel weiter einreissen», erklärt die Drogistin. Eine Glasfeile macht ihren Job ideal, da sie die Hornschicht nicht aufraut. Beim Feilen sollte immer in eine Richtung gearbeitet werden, um die Kanten zu versiegeln. «Alle zwei Wochen kann die Nagelhaut nach einem Handbad mit einem Nagelhautentferner behandelt werden. Nach einer kurzen Einwirkzeit wird die Haut sanft mit einem Hufstäbchen zurückgeschoben. Vom Schneiden der Nagelhaut rate ich ab, da sich der Nagelfalz entzünden kann», sagt Susanne Siegrist. Anschliessend reinigt man die Hände mit Wasser und einer pH-hautneutralen, rückfettenden Seife. Für den Extraglanz kann die Nagelplatte noch mit einer Polierfeile verfeinert werden.
Altersflecken vorbeugen
Oftmals schuld an Alters- oder Pigmentflecken auf dem Handrücken sind schädliche UV-Strahlen. Ein hoher Sonnenschutz gehört deshalb auch auf die Hände. Ideal sind Handcremes mit integriertem Sonnenschutzfilter oder eine Sonnenschutzcreme. Susanne Siegrist: «Bei störenden Pigmentflecken kommt abends ein Anti-Pigment-Korrekturstift zum Einsatz. Die Sichtbarkeit der Flecken kann bei regelmässiger Anwendung reduziert werden.»
Gesundes Wachstum
Die Nagelplatte besteht aus dem Protein Keratin und ist etwa einen halben Millimeter dick. Am Nagelbett teilen sich die Zellen, verhornen, sterben ab und bilden den Nagel. Pro Tag wächst ein Fingernagel etwa 0,1 Millimeter, was pro Monat rund 3 Millimeter ergibt. Dieser Prozess ist nicht zuletzt auch von einer ausgewogenen Ernährung abhängig. Die Einnahme von Vitamin A und C, Biotin und Folsäure sowie Eisen, Zink und Kalzium unterstützt das Nagelwachstum. Zusätzlich fördert die Massage des Nagelbetts mit einem Öl die Durchblutung und begünstigt die Nährstoffversorgung der Nagelwurzel.