Erwachsene erwischt es zwei- bis fünfmal im Jahr, Kinder sogar noch öfter. Die mehr als 200 verschiedenen Virustypen machen es enorm schwierig, die Ursache zu bekämpfen. Deshalb zielt die Behandlung einer Erkältung meist auf die Linderung der Symptome ab.
Erkältung oder Grippe?
Die Anzeichen einer Erkältung sind ähnlich wie jene einer Grippe, die von Influenza-Viren ausgelöst wird. Darum spricht man bei Erkältungen auch oft von einem grippalen Infekt. Die häufigsten Symptome sind Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Heiserkeit. Für die Behandlung ist es wichtig, zu unterscheiden, ob eine Erkältung oder eine echte Grippe vorliegt. Eine Erkältung kann einen das ganze Jahr über erwischen. Sie beginnt langsam, meist mit einem Kribbeln in der Nase, mit Niesen und einem wässrigen Schnupfen. Im Grund ist eine Erkältung nicht gefährlich, ausser es treten Komplikationen auf. Die Grippe dagegen schlägt unvermittelt zu und löst innerhalb von wenigen Stunden ein starkes Gefühl von Kranksein aus. Studien zeigen, dass die Grippeviren eine geringe Luftfeuchtigkeit sowie niedrige Temperaturen um die fünf Grad mögen und deshalb vermehrt im Winter aktiv sind.
Wie Sie Komplikationen vermeiden
Eine Erkältung ist zwar mühsam, geht aber meist nach fünf bis sieben Tagen wieder vorbei. Wenn weitere Symptome dazukommen wie Ohren- oder Kopfschmerzen, sind das Anzeichen, dass sich Komplikationen entwickeln. Die Viren setzen sich in der Nase und im Rachenraum fest oder dringen in die Bronchien vor, was zu stärkeren Beschwerden führt.
Schleimhäute, die durch Viren belastet sind, gelten als perfekte Angriffsfläche für Bakterien. Es besteht die Gefahr, dass sich eine Mandel-, Nebenhöhlen- oder eine Mittelohrentzündung entwickelt. Wenn hohes, anhaltendes Fieber dazukommt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Bakterielle Infekte werden in vielen Fällen mit Antibiotika behandelt.
Eine weitere mögliche Komplikation ist die Bronchitis. Die Entzündung der unteren Atemwege ist geprägt von einem hartnäckigen Husten. Mit geeigneten Hustenpräparaten löst sich der Schleim nach wenigen Tagen und kann abgehustet werden.
Roter Sonnenhut
Erkältungssymptome lindern
Die Ursache einer Erkältung lässt sich nicht behandeln, wohl aber ihre Symptome. Das Wichtigste ist, dass Betroffene ihrem Körper viel Ruhe gönnen. So tragen sie zu einem milden Verlauf bei und helfen, Komplikationen zu vermeiden. Wer erkältet ist, sollte viel trinken, um den Schleim zu lösen. Am besten eignen sich warme Kräutertees, gesüsst mit Honig.
Halstabletten oder Bonbons regen den Speichelfluss an und unterstützen dadurch den Heilungsprozess. Hausmittel wie Hühnerbouillon, Zwiebelsirup und Wickel können ebenfalls zur Linderung der Beschwerden beitragen. Zudem hat die Luftqualität einen wichtigen Einfluss auf die Heilung: Räume sollten gut durchlüftet werden, da trockene Heizungsluft die Schleimhäute reizt. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, kann im Raum ein Luftbefeuchter platziert werden. Je nach Modell lässt sich beim Gerät eine wohltuende, ätherische Ölmischung beifügen.
Schüssler Salze können bei der Gesundung unterstützend wirken. Je nach Stadium der Erkältung kommen verschiedene Salze zum Einsatz. Bei den ersten Krankheitszeichen hilft Nr. 3 Ferrum phosphoricum. Sind die Beschwerden hartnäckig und entwickelt sich gelber Schleim, kann Nr. 6 Kalium sulfuricum angezeigt sein. Spagyrische Sprays mit Essenzen von Thymian, Kapuzinerkresse oder Pelargonium lassen sich individuell auf die Erkältungssymptome ausrichten. Zink kann die Genesung ebenfalls positiv beeinflussen. In Ihrer Apotheke und Drogerie berät man Sie gern über die vielfältigen Möglichkeiten.
Eine Erkältung lässt sich also mit zahlreichen Arzneimitteln selber behandeln. Falls stärkere Symptome auftreten oder die Erkältung nach ungefähr einer Woche nicht bessert, empfiehlt sich der Gang zum Arzt.
Helfer aus Südafrika
*Dies sind zugelassene Arzneimittel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.
Vorbeugen und das Immunsystem stärken
Wer richtig vorbeugt und sein Immunsystem stärkt, senkt das Risiko, an einer Erkältung zu erkranken, oder sorgt für einen milderen Verlauf. Genügend Erholungsphasen mit ausreichend Schlaf sowie eine ausgewogene Ernährung bilden die Grundlage für eine gut funktionierende Immunabwehr. Landläufig bekannt zur Prävention ist die Pflanze Echinacea. Der Rote Sonnenhut kommt in vielen Präparaten zur Stärkung der körpereigenen Abwehr zum Einsatz.
Ein weiterer Klassiker in der Erkältungsprophylaxe ist Vitamin C, das die normale Funktion des Immunsystems unterstützt. Nehmen die Viren überhand, verhindert das Vitamin zwar nicht, dass eine Erkältung auftritt, kann aber deren Verlauf verkürzen. Das Antioxidans heftet sich an freie Radikale und macht diese unschädlich.
Auch Lebertran hat sich bei der Stärkung der Abwehr bewährt. Die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren haben nicht nur positive Eigenschaften in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern unterstützen den Körper auch dabei, die unerwünschten Viren zu bekämpfen. Lebertran enthält zudem die Vitamine A und D. Es gibt ihn in Kapseln – der unangenehme Geschmack, an den sich viele noch erinnern, gehört also der Vergangenheit an.
Bei der Vermeidung einer Erkältung ist auch Hygiene ein grosses Thema. Erkältungsviren werden durch Tröpfchen übertragen. Vor einer Ansteckung schützt man sich am besten, indem man sich häufig die Hände wäscht. Für unterwegs eignet sich ein praktisches Hand-Desinfektionsmittel. In Zeiten erhöhter Ansteckungsgefahr empfiehlt sich eine Nasenspülung. Sie reinigt den Nasenraum von Viren und Bakterien und trägt so zur Prävention bei.
Dr. med Mara Cimino
Ärztliche Leiterin Ärztefon AG
Ich bin erkältet. Muss ich etwas tun?
Verläuft eine Erkältung bei einem erwachsenen Menschen mit einem intakten Immunsystem ohne Komplikationen, dauert sie normalerweise sieben bis zehn Tage. Ihre Symptome können gelindert werden, aber eine Therapie ist in diesem Fall nicht notwendig.
Welches sind Anzeichen für Komplikationen?
Andauernde Halsschmerzen, die nicht gelindert werden können, plötzliches Fieber, Husten und Nasenkatarrh mit grünlichem Schleim sind typische Symptome einer verschleppten Erkältung. Auch starkes Kopfweh oder Ohrenschmerzen können dazukommen. Beim Auftreten dieser Symptome ist eine ärztliche Konsultation zu empfehlen.
Welche Medikamente soll ich einnehmen?
Das hängt stark vom Verlauf der Erkältung und vom Patienten ab. Für eine Beratung sowie lindernde
Massnahmen empfehle ich zuerst den Gang zur Drogerie oder Apotheke.
Was ist bei Kleinkindern besonders zu beachten?
Kleinkinder unter drei Jahren sollten immer von einem Arzt untersucht werden, da bei ihnen das Immunsystem noch nicht genügend ausgeprägt ist. Komplikationen können sich dadurch sehr schnell entwickeln.
Worauf müssen ältere Menschen achten?
Seniorinnen und Senioren sind aufgrund ihres Alters anfälliger für Infektionen. Kommt eine Grunderkrankung hinzu, die den Körper weiter schwächt, können sich im Fall einer Erkältung viel eher weitere Symptome entwickeln. Wenn innerhalb von zwei oder drei Tagen keine Besserung eintritt oder sich eine Komplikation zeigt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
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**Dies ist ein Nahrungsergänzungsmittel.