Die Menstruation ist für die meisten Frauen unangenehm. Doch auch die Zeit vor der Regelblutung ist für viele eine beschwerliche Phase, wenn sie am prämenstruellen Syndrom leiden.
Was ist das Prämenstruelle Syndrom?
Es beginnt mit einem schmerzhaften Spannen in der Brust, später kommen zum Beispiel Heisshungerattacken dazu. Miese Laune oder Reizbarkeit sind ebenfalls typische Anzeichen des prämenstruellen Syndroms, kurz PMS.
Nicht weniger als 150 verschiedene Symptome sind bislang bekannt. Acht von zehn Frauen kennen das aus eigener Erfahrung. Am häufigsten betroffen sind die 30- bis 40-Jährigen. Manche leiden nur leicht, andere dagegen sehr: Jede zehnte Frau in der Schweiz fühlt sich deshalb in ihrer Lebensqualität eingeschränkt, bei manchen ist es sogar so schlimm, dass sie einen Arzt aufsuchen müssen.
Experten sprechen dann von einer prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS). Das PMS äussert sich nicht immer gleich: Die Art der Beschwerden, ihre Intensität sowie ihre Dauer können von Monat zu Monat variieren – oder sie können auch einmal ganz ausbleiben. Sie beginnen zwei Wochen bis zwei Tage vor der Periode und verschwinden, sobald die Regelblutung eingesetzt hat.
Ursache ungeklärt
Die Ursachen von PMS sind noch immer ungeklärt, Vermutungen gibt es aber einige. So werden Ungleichgewichte bei den Hormonen Prolaktin, Östrogen, Progesteron und Serotonin ebenso diskutiert wie eine Störung der Schilddrüsenfunktion. Auch scheinen gewisse andere Faktoren das Auftreten des PMS zu begünstigen: Stress, eine unausgewogene Ernährung, zu viel Koffein, Zucker oder Alkohol, Schlafmangel, zu wenig Bewegung, Rauchen sowie psychische Erkrankungen in der Familie.
Als erste Massnahme zur Vorbeugung und Behandlung des PMS gilt es darum, diese Risikofaktoren möglichst auszuschalten. Gegen Stress, der einen grossen Einfluss auf das Auftreten des PMS hat, helfen Entspannungstechniken wie Yoga, autogenes Training, Tai-Chi oder Qi Gong. Bewegung baut Wassereinlagerungen ab, leichtes Ausdauertraining lindert Krämpfe und regt die Ausschüttung des Glückshormons Endorphin sowie die Bildung von Serotonin an. Magnesium, B-Vitamine und ungesättigte Fettsäuren können die Stimmung ebenfalls heben.
Helfer aus der Pflanzenwelt
Bei stärkeren Beschwerden kommen oft pflanzliche Helfer zum Einsatz. Sogenannte Phytohormone aus Mönchspfeffer oder Yams können lindernd wirken. Gerne werden auch Pestwurz, Johanniskraut oder Hopfen verwendet. Bringt dies nicht den gewünschten Erfolg, ist der Gang zum Arzt ratsam. Dieser entscheidet dann über die weitere medikamentöse Therapie mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln. Gegebenenfalls kann auch eine psychologische Begleitung sinnvoll sein.
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Dies sind zugelassene Arzneimittel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.
Ramona Nafzger
Dipl. Drogistin HF und Betriebsleiterin
Worauf sollen betroffene Frauen während der PMS-Tage achten?
Sie sollen sich Gutes tun: etwas zur Entspannung und für ihr Wohlbefinden, wie zum Beispiel ein Bad nehmen, sich eine Massage gönnen, autogenes Training machen, genügend schlafen und in dieser Zeit auch die Anforderungen an sich selbst senken.
Welche pflanzlichen Mittel empfehlen Sie bei PMS?
Mönchspfeffer wirkt harmonisierend auf die weiblichen Hormone. Damit er jedoch seine volle Wirkung entfalten kann, ist es wichtig, das Präparat mindestens drei Monate lang am Stück einzunehmen. Johanniskraut wirkt zudem stimmungsaufhellend.
Wie können Männer ihre Partnerinnen in dieser Zeit unterstützen?
Indem sie der Frau Zuwendung geben, Verständnis für sie aufbringen und tolerant reagieren, auch wenn sie während der PMS-Tage reizbar ist. Hilfreich ist es zudem, bei Bedarf das Kreuz oder den Bauch zu massieren, eine Wärmflasche aufzulegen sowie als Alternative auch zusammen joggen oder schwimmen zu gehen. Oder etwas für die Liebste zu kochen. Ganz nach dem Motto: happy wife, happy life.
Richtig essen
Wie Studien gezeigt haben, sollen Frauen, die sich in den Tagen vor der Menstruation kohlenhydratreich ernähren und dabei das Fett reduzieren, weniger unter Beschwerden leiden. Symptome wie Brustspannen, Migräne und Wassereinlagerungen sollen sich dadurch verbessern. Auch berichten Frauen, dass ihnen der Verzicht auf Koffein in dieser Zeit hilft.
Zudem wurde in einer amerikanischen Studie von 2005 festgestellt, dass Frauen, die viel Kalzium und Vitamin D zu sich nahmen, seltener unter PMS-Symptomen leiden. Probieren Sie es aus!