Für die einen ist er Kraftspender und Ruhepol, für die anderen das tollste Abenteuerland der Welt. Besonders im Sommer schenkt uns der Wald nebst wohltuender Frische zahlreiche Möglichkeiten, Natur pur zu erleben. Eine kleine Entdeckungsreise für Gross und Klein – und je nach Lust, für den ganzen Tag.
Bevor wir uns auf eine Reise begeben, treffen wir in der Regel Vorkehrungen: Wir informieren uns über Sehenswürdigkeiten, lernen die wichtigsten Fremdwörter und packen unsere Koffer bewusst – den Reiseführer jederzeit griffbereit. Dass sich eine Vorbereitung auf den nächsten Waldausflug genauso lohnt, damit dieser zum erlebnisreichen Abenteuer wird, zeigen die folgenden Tipps.
Guten Morgen – das Abenteuer kann beginnen
Eine spielerische Möglichkeit, die Reise als Familie oder Gruppe unter Freunden zu starten, ist die Fuchsjagd. Je nach Anzahl Personen und Kinder werden vorab einige «Füchse» erkoren, die sich mit Holzschnitzeln bestückt vor den anderen eilig in den Wald aufmachen. Damit die Zurückgebliebenen die Fährte aufnehmen können, hinterlassen die Füchse eine gut sichtbare Schnitzelspur. Am Ziel angekommen, zücken sie ein mitgebrachtes Tuch hervor und verstecken sich gut getarnt darunter. Spätestens jetzt geht das grosse Suchen der «Jäger» los, die den Waldboden nun aufmerksam nach Spuren absuchen. Um den Suchenden das Leben nicht allzu schwer zu machen, geben die Versteckten immer wieder knackende oder klackende Geräusche von sich. Sowohl für die Füchse als auch für die Jäger steigt die Spannung mit jedem Schritt. Spätestens jetzt sind alle hellwach. Eine sinnliche Alternative zur Fuchsjagd bietet der Baumtisch. Dazu wird ein Baum ausgesucht und der Boden um diesen herum gründlich abgesucht: nach kleinen Zapfen, Moosen, Blättern und Rinden, Pflanzen und Beeren, Steinchen, Federn und vielem mehr. Alle Fundstücke werden nach und nach auf einem Tuch ausgelegt und begutachtet. Welche Vielfalt der Wald bereithält und unter welchen Bäumen was zu finden ist, wird bei der Auslegung erst richtig sichtbar. Spannend wird es besonders, wenn sich Waldkundige in der Gruppe befinden, die ihr Wissen spielerisch vermitteln können. Kindern bereitet diese Form des Lernens grosse Freude. Lassen Sie ihnen aber immer wieder Raum, den Wald auch alleine entdecken und erforschen zu können.
Mittagsstunden – fröhliche Stimmung am Lagerfeuer
Nach einem ereignisreichen Morgen ist der Hunger gross. Höchste Zeit, das Mittagessen vorzubereiten. Während sich die einen um die Feuerstelle kümmern, diese mit Steinen sichern, Holz sammeln und das Feuer entfachen, machen sich die anderen daran, den Teig für das Schlangenbrot zuzubereiten. Für die Holzspiesse eignen sich am Boden herumliegende Äste, die noch nicht zu trocken sind, da sie sonst schnell Feuer fangen. Wenn der Hunger mit den selbst gemachten und mitgebrachten Köstlichkeiten gestillt ist und alle gemütlich beisammensitzen, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um ein wohl ausgewähltes Wald- oder Sommermärchen zu erzählen.
Nachmittag – die Geheimnisse des Waldes entdecken
Gestärkt und ausgeruht geht es jetzt kreativ weiter. Zum Beispiel mit einem Mandala aus den Fundstücken des morgendlichen Baumtischs. Dabei zeigt sich je nach Jahreszeit ein ganz eigenes Bild des Waldes. Wo im Frühling Blumen für Farbe sorgen, zeigt sich der Sommer mit viel Grün, saftig und kräftig. Oder wie wäre es mit einer Vernissage? Dazu greifen sich alle ein mitgebrachtes Blatt Papier im Postkartenformat, einen Bleistift und suchen sich ihren ganz persönlichen Baum aus. Das Papier wird nun flach auf die Rinde gehalten und mit dem Stift wird leicht darübergefahren. So kreiert jede und jeder seinen ganz individuellen Rindenabrieb. Bei der anschliessenden Vernissage werden alle Kunstwerke nebeneinander ausgestellt. Und wer mag, versucht zu erraten, um welchen Baum es sich bei der Zeichnung des Gegenübers handelt: eine Eiche, eine Buche oder doch eine Rottanne?
Gute Nacht – wenn der Zauberwald erwacht
Ein abenteuerlicher Tag neigt sich dem Ende zu. Wer den Wald auch in den dunklen Abendstunden geniessen möchte, überrascht seine Familie oder seine Freunde mit einem Lichtweg. Dazu werden Gläser mit brennenden Kerzen in einigem Abstand zueinander abseits des Weges aufgestellt. Sie weisen im Dunkeln den Pfad zum heute letzten Ziel. Eine lichtvolle Fuchsjagd sozusagen. Und vielleicht endet sie bei einem erneuten Lagerfeuer, wo man sich weitere Geschichten über den Sommer erzählt, gemeinsam Lieder singt oder bereits neue Pläne schmiedet, wohin die nächste Waldreise gehen könnte.
Gut geschützt gegen Zecken und Co.
Um sich vor Zecken zu schützen, sollte man im Wald auch im Sommer lange Hosen tragen. Die Socken im Idealfall über den Hosensaum hochgezogen. Das hilft auch gegen Mückenstiche. Daneben beraten Sie unsere Fachpersonen, mit welchen Produkten Sie Zecken und Mücken fernhalten. Nach einem Waldaufenthalt ist es in jedem Fall sinnvoll, den Körper gründlich zu begutachten. Sollte dennoch eine Zecke zugebissen haben, entfernt man diese möglichst rasch mit einer Zeckenzange oder einer Zeckenkarte und desinfiziert die Wunde. Es ist wichtig, die Stelle noch eine Zeitlang über den Biss hinaus zu beobachten. Ein Arztbesuch empfiehlt sich, wenn starke Rötungen oder grippeartige Symptome auftreten wie Abgeschlagenheit und Schmerzen.